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Thüringer Allgemeine:
Von Peter Riecke Stehende Ovationen für Michael Brychcy, Waltershäuser Bürgermeister seit der Wende, der nun nicht mehr zur Wahl antritt und stattdessen ein Mandat im Thüringer Landtag anstrebt.
© Peter Riecke


Waltershausen.
Matthias Weingart als Vorsitzender in Waltershausen wiedergewählt. Feuerwehrchef Torsten Fürtig ist nun Hauptbrandmeister.


Mit 51 von 93 Mitgliedern beschlussfähig, so stellte die Jahreshauptversammlung 2024 des Vereins der Freiwilligen Feuerwehr Waltershausen zu Beginn fest. Doch der Schulungsraum im Feuerwehrgerätehaus in der Arndtstraße war dennoch vollständig gefüllt, neben den Vereinsmitgliedern, meist auch Mitglieder der Einsatzabteilung, waren Jugendfeuerwehr-Mitglieder, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehr-Verbandes Gotha, Klaus Steffen, der Kreisbrandmeister des Abschnitts West, Norbert Reiße, Feuerwehr-Kameraden aus der Partnerstadt Korbach und drei der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Waltershausen im Mai gekommen.


Feuerwehr rückt zu 231 Einsätzen aus


In ihren Rechenschaftsberichten führten der Wehrführer Torsten Fürtig und der Vereinsvorsitzende Matthias Weingart für das Jahr 2023 insgesamt 231 Einsätze und sieben Brand-Sicherheitswachen auf. 96 Einsätze galten dem Löschen von Bränden, doch darunter fallen auch 44 Einsätze, die lediglich auf das Auslösen einer Brandmelde-Anlage zurückzuführen waren. Die Feuerwehr Waltershausen fuhr außerdem 138 Hilfeleistungen, 36 davon infolge von Verkehrsunfällen, leistete 36 Mal Trage-Hilfe für den Rettungsdienst, beseitigte 18 Mal Ölspuren und reagierte siebenmal auf Umweltschäden. Der Rest waren Türöffnungen und Tierrettungen, wobei bei letzterem ein Feuerwehrmann durch einen Hund verletzt wurde. Der Vorstand besteht aus Anke Nowotny, Volker Frank, Robert Betke, Matthias Weingart (Vorsitzender), Josephine Schreiber, René Winkler und Sven Krüger (von links), so das Ergebnis der Wahl zur Jahreshauptversammlung des Feuerwehr-Vereins Waltershausen.
© Peter Riecke


Torsten Fürtig erinnerte an die bedeutenderen Einsätze des vergangenen Jahres und nannte Details zur Technik. Am 1. März soll ein neuer Rüstwagen im Wert von 700.000 Euro in den Dienst gestellt werden. Zuvor werden die Feuerwehrleute im Umgang mit dem Fahrzeug und seiner Ausstattung geschult. Erhofft wird für 2024 eine neue Drehleiter. Die Feuerwehrleute, einschließlich der Mitglieder der Jugendfeuerwehr, sicherten und unterstützten Volksfeste vom Kreiskarnevalsumzug über das Stadtfest bis zur Schlossweihnacht. Sie stellten den Maibaum und das Freilichtkino auf und organisierten das Osterfeuer, das auch 2024 wieder am Ostersamstag lodern soll. Sie nahmen an Feuerwehr-Wettkämpfen teil.

Torsten Fürtig (rechts) bekam die wichtigste Beförderung selbst und musste daher das Mikrofon kurz abgeben. Er ist nun Hauptbrandmeister. Links Bürgermeister Michael Brychcy (CDU), im Hintergrund Denny Reißig, der stellvertretende Stadtbrandmeister der Stadt Waltershausen.
© Peter Riecke

Die Wahl des Vorstandes erfolgte meist mit deutlichen Mehrheiten. Vorsitzender ist wieder Matthias Weingart. Mit stehenden Ovationen bedachten die Teilnehmer und Gäste Bürgermeister Michael Brychcy (CDU) nach seiner Ansprache. Brychcy nahm als Dienstvorgesetzter der Waltershäuser Feuerwehr ein letztes Mal an der Jahreshauptversammlung teil. Er will nicht wieder kandidieren, strebt stattdessen ein Mandat im Thüringer Landtag an. Der Christdemokrat ist seit der Wende Bürgermeister im Waltershausen. Am Samstagabend konnte er noch einmal Beförderungsurkunden überreichen, unter anderem an Torsten Fürtig, der mit dem Hauptbrandmeister die höchste Stufe erreicht hat. Drei der Bürgermeisterkandidaten nutzten die Gelegenheit, sich vorzustellen. Leon Graupner, der als parteiloser Einzelkandidat antritt, begann. Steffen Fuchs folgte. Fuchs tritt ebenfalls als Einzelkandidat an, ist aber unverändert Mitglied bei Bündnis 90/ Die Grünen. Zuletzt stellte sich Sven Wiesenthal (CDU) vor.

Großeinsatz der Feuerwehren Waltershausen

In der Teichgasse in Waltershausen haben drei Bewohner ihr Zuhause verloren. Grund war ein Wohnhausbrand.

Beim Brand eines Einfamilienhauses am Montagmorgen(24.07.2023) in Waltershausen (Landkreis Gotha) ist ein Schaden von rund 200.000 Euro entstanden. Nach Angaben der Polizei ist das Haus nicht mehr bewohnbar. Das Feuer sei gegen drei Uhr ausgebrochen - vermutlich im ersten Stock, sagte ein Sprecher der Waltershäuser Feuerwehr MDR THÜRINGEN.

Eigentümerin konnte sich retten

Als die Feuerwehrleute eintrafen, sei schon der Dachstuhl samt Schornstein eingestürzt gewesen. Vor dem Haus habe die Eigentümerin gestanden und alles mitansehen müssen. Sie blieb unverletzt. Ihre beiden Kinder waren nicht zu Hause.

Nach rund dreieinhalb Stunden war der Brand in der Teichgasse gelöscht. Den Angaben zufolge waren insgesamt 65 Feuerwehrleute aus Waltershausen und allen Ortsteilen im Einsatz.

Bericht MDR Thüringen
Foto:Sven K.

Zwei neue Feuerwehrfahrzeuge im Kreis Gotha.

Zwei Rüstwagen für Waltershausen und Nesse-Apfelstädt sind in Dienst gestellt worden. Rund 1,3 Millionen Euro kosten die beiden Wagen.

Das Blaulicht am Donnerstagabend vor dem Feuerwehrgerätehaus in Neudietendorf hatte einen besonderen Grund: Ein neuer Rüstwagen ist eingetroffen und wurde von den Einsatzkräften gleich begutachtet. Grund zur Freude hatten auch die Einsatzkräfte in Waltershausen. Auch sie bekamen einen Tag zuvor ein neues Einsatzfahrzeug, das baugleich mit dem Neudietendorfer ist.


Vorgänger sind über 30 Jahre alt

Rund 1,3 Millionen Euro investierte der Landkreis nach eigenen Angaben. Die Fahrzeuge lösen ihre Vorgänger ab, die in Waltershausen 32 und in Neudietendorf 34 Jahre alt sind. „Abgesehen vom Alter des Fahrzeuges ist auch die Ausrüstung nicht mehr zeitgemäß“, sagt Waltershausens Wehrführer Torsten Fürtig.

Die neuen Rüstwagen kommen beispielsweise bei Verkehrs- oder Bauunfällen zum Einsatz, aber auch bei Bränden. „Sie sind vielfältig einsetzbar“, so der Waltershäuser Wehrführer weiter. An Bord sind beispielsweise Schere und Spreizer, um verunfallte Autos aufzuschneiden und verletzte Insassen heraus zu holen. Zudem gibt es einen Beleuchtungssatz, um den Einsatzort auszuleuchten. Diverse Sägen und Schneidgeräte führt der Rüstwagen auch mit.

„Es ist ein sehr großes Fahrzeug im Gegensatz zu dem, was wir bisher hatten“, so Martin Wittchow. Der stellvertretende Ortsbrandmeister von Nesse-Apfelstädt sagt, dass in den kommenden zwei Monaten die Einsatzkräfte am neuen Fahrzeug geschult werden, bevor es dann offiziell in Betrieb genommen wird.

Auch in Waltershausen wird damit gerechnet, dass zwei Monate noch zur Ausbildung gebraucht werden. Hier erwartet die Feuerwehr Ende kommenden Jahres die nächste Neuanschaffung. Die neue Drehleiter finanziert die Stadt selbst.


Quelle Text:Thüringer Allgemeine