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Alte Feuerwehr hat viele Bewunderer

Trotz heftiger Regenschauer war das 13. Oldtimertreffen der IFA-Freunde Eisenach am Samstag im Sättelstädter Gewerbegebiet gut besucht

Sättelstädt. Obwohl das alte Tanklöschfahrzeug 16 der Eisenacher Berufsfeuerwehr schon 1991 auf das Abstellgleis geschoben wurde, erfüllt es noch einen guten Zweck: Es erfreut viele Besucher. Und diese stellten sich am Samstag trotz wolkenbruchartiger Niederschläge in erstaunlich großer Zahl zum inzwischen 13. Nutzfahrzeugtreffen der IFA-Freunde Eisenach ein. Erstmals fand das Oldtimertreffen im Gewerbegebiet von Sättelstädt, auf dem Terrain der Abschleppfirma Wohner, statt. "Hier haben wir deutlich mehr Platz als auf dem Hof der Eisenacher Brauerei", sagt Organisator Michael Sänger, der sich über das Verständnis seines Chefs Christian Riedel freut.
50 Brummi-Oldtimer waren zu bewundern.
Mehr als 50 Nutzlast-Oldtimer rollten Samstag auf das Firmengelände. Unter die nahezu vollzählig angetretene Modellpallette an Nutzfahrzeugen des IFA-Kombinats Nutzfahrzeuge mischten sich zum Treffen am Samstag auch betagte Mercedes- und Magirus-Brummis aus westlichen Gefilden sowie die Nutzlaster Kraz und Tatra aus dem ehemaligen Ostblock.
Die weiteste Anreise nahm Gunther Krapp aus Wismar mit einer W50-Pritsche unter die Räder. "Das Treffen ist unser Saisonabschluss – wir wollen plaudern und uns austauschen", sagt Michael Sänger, der unter anderem zwei Tanklaster, einen S4000-Kohlen-Brummi und eine W50-Feuerwehrdrehleiter ausstellte. Seine Oldies strahlen und blitzen, als ob sie gerade farbrikneu ausgeliefert wurden. "Man steckt verdammt viel Geld rein", räumt Michael Sänger ein, der sich von seinem kostenintensiven Hobby aber nicht abschrecken lässt.
Das anfangs genannte TLF 16 war nur für kurze Zeit – von der Wende 1989 bis 1991 – in Diensten der Eisenacher Berufsfeuerwehr. Zuvor gehörte der 1959 gebaute S4000 zur Werkfeuerwehr des VEB Uhrenwerke Ruhla. "Wir haben das Löschfahrzeug 2007 in Immelborn geholt; dort war es abgestellt", erzählt Wolfgang Schmied von der Alters- und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Waltershausen. Er holte das Feuerwehrauto mit den Kameraden Torsten Fürtig, Horst Nieder, Ralf-Gunter Brand, Thomas Schäfer, Sven Krüger, Matthias Weingart, Tommy Hopf, Markus Grote, Tobias Trautwein sowie Lucas Kohlberg und Jürgen Both in ungezählten Stunden freier Zeit aus dem Dornröschenschlaf.
Voller Stolz präsentierten die Vertreter der Waltershäuser Wehr auch ihren G5 TLF 15 (Baujahr 1964), der bis 1972 auf dem NVA-Schießplatz Weberstädt und im Anschluss im VEB Gummiwerke Waltershausen in Diensten stand. Der Neun-Liter-Motor beschleunigt die 13 Tonnen schwere Feuerwehr auf gerade mal 72 Stundenkilometer. Vor zehn Jahren stellten die Waltershäuser Wehr auch ihre selbst aufgebaute Kraftfahrdrehleiter DL 30 auf W50-Basis außer Dienst, die bis 1997 in der Feuerwehr Neuhaus am Rennweg im Einsatz war.
Udo Stein aus Berka-Werra kam mit seinem Framo-Pritschenwagen zum Treffen. "Im Juni war er 63 Jahre alt", sagt der deutlich Jüngere über seinen liebevoll gepflegten Schatz. Über sieben Jahre habe er das Fahrzeug aufgebaut und dabei von seinem Freund Udo Ißleib tatkräftige Unterstützung erfahren. "Die Ersatzteile sind mittlerweile richtig teuer", fährt Udo Stein fort.

Norman Meißner / 19.09.16 / TA