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Gala-Gäste applaudieren Torsten Schlothauer im Stehen

Ehrenamtsgala der Stadt Waltershausen im Zeichen von 150 Jahren Feuerwehr. Kestner-Medaille verliehen

 

Stadtbrandmeister Torsten Schlothauer bekam am Donnerstag die höchste Ehrung der Stadt Waltershausen, die Johann-Daniel-Kestner-Medaille, vom Bürgermeister Michael Brychcy. Foto Peter Riecke

Waltershausen. Mit einer Gedenkminute für die Verstorbenen begann am Donnerstagabend die Ehrenamtsgala der Stadt Waltershausen. Die Gäste der Gala, neben dem Landtagsabgeordneten Werner Pidde (SPD), Mitgliedern des Kreistages, des Waltershäuser Stadtrates sowie verdiente Vereinsmitglieder und vor allem Angehörige der acht Freiwilligen Feuerwehren der Stadt, standen im Verlauf des Abends noch ein zweites Mal auf. Dann sogar spontan, denn sie spendeten Oberbrandmeister Torsten Schlothauer Beifall. Schlothauer wurde mit der höchsten Ehrung der Stadt Waltershausen, der Johann-Daniel-Kestner-Medaille, ausgezeichnet.
Bürgermeister Michael Brychcy (CDU) hatte in seiner Laudatio mit viel Detailkenntnis und Humor Schlothauers langjähriges Engagement für die Freiwillige Feuerwehr gewürdigt.
Torsten Schlothauer sei ein Vollblutfeuerwehrmann, unterstrich Brychcy. Er ist 1993 in die Feuerwehr eingetreten und hat 1994 seinen Grundlehrgang absolviert und sich dann Jahr für Jahr immer weiter qualifiziert: vom Trupp-Führer zum Gruppenführer, vom Gruppenführer zum Zugführer. 2008 wurde er erstmalig zum Waltershäuser Stadtbrandmeister gewählt, vor kurzem geschah dies erneut mit grandiosem Ergebnis. Schlothauer ist außerdem Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr des Ortsteils Wahlwinkel und dort seit 1998 Jugendfeuerwehrwart.
Er war wie die meisten im Saal von der Auszeichnung überrascht, was die stehenden Ovationen im Moment der Namensnennung durch den Laudator ein Stück mit erklärt. Den Beschluss dazu hatten die Mitglieder des Waltershäuser Stadtrates in einer nichtöffentlichen Sitzung gefasst, und niemand hatte den Namen vorher verraten. Dass ein großer Teil der freiwilligen Feuerwehrleute der Stadt im Saal anwesend sein würden, war jedoch klar, denn die Ehrenamtsgala stand diesmal ganz im Zeichen des 150-jährigen Jubiläums der freiwilligen Feuerwehr in der Stadt. Deren Entstehen brachte der stellvertretende Stadtbrandmeister Herbert Christ in seiner Festrede dem Publikum detailliert nahe, obwohl er nur 15 Minuten reden durfte. Moderator Maik Nowotny von Radio Tenneberg wies ihn dann darauf hin, er habe noch 22 Sekunden Zeit gehabt.
Der Festrede und der Auszeichnung folgte der Dank des Bürgermeisters an die Ehrenamtlichen im Saal. Der zweite Beigeordnete des Landkreises, Thomas Fröhlich (CDU), selbst engagierter Feuerwehrmann, überbrachte in seiner Ansprache die Grüße des Landrates. Er unterstrich auch die Bedeutung der Feuerwehrvereine für das gesellschaftliche Leben in den kleinen Orten und übergab eine Zuwendung des Landkreises.
Grußworte kamen auch vom Kreisfeuerwehrverband und aus dem Nachbarkreis Schmalkalden-Meiningen. Von dort gab es als besonderes Geschenk ein frisch lackiertes Ersatzteil, einen Träger für Schlauchrollen, wie sie an historischen Feuerwehrfahrzeugen wie den Lkw S 4000 und G5 verwendet wurden. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Waltershausen haben nicht nur ihren Stützpunkt zu einem Schmuckstück gemacht, sondern auch Feuerwehr-Oldtimer wieder so in den Originalzustand gebracht, dass man sie für fabrikneu halten könnte. Vor allem Torsten Fürtig hatte sich dafür engagiert, aber auch für manche Abendstunde Helfer gefunden. Ein Barkas B 1000, eine W 50 Leiter, ein S 4000 und ein G 5 sind bereits perfekt restauriert und einsatzbereit. Jetzt wird noch die Rekonstruktion eines H 3 A in Erwägung gezogen.
Feuerwehrleute wurden mit Ehrenabzeichen für langjährige engagierte Mitgliedschaft ausgezeichnet. Die musikalische Umrahmung übernahmen Musikschüler der Kreismusikschule Louis Spohr.

Peter Riecke / 16.06.16 / TA