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Plötzlich fängt das Auto Feuer: Doch Thüringer hat einen Schutzengel hinter sich

Plötzlich fängt das Auto von Jens Witzmann auf der A 9 nahe Berlin Feuer. Zum Glück ist gleich ein Feuerwehrmann da.

Unschöner Ausgang eines Sommerurlaubs: Auf der A 9 steht der Wagen eines Sonneborners in Flammen. Foto: privat

Gotha. Es ist der Tag der Heimreise aus dem gemeinsamen Sommerurlaub, als Jens Witzmann aus Sonneborn mit seiner Lebensgefährtin am vergangenen Donnerstag gegen 19 Uhr, von der A 10 bei Berlin auf die A 9 wechselt. Kurze Zeit später geht der Motor aus. "Ich konnte den Wagen noch auf die rechte Seite lenken", berichtet er. Er steigt aus und bemerkt, dass die Motorhaube glühend heiß ist. "Ich konnte bereits die Flammen an der Motorhaube sehen", sagt Witzmann. In Sekundenschnelle brannte der Wagen. Seine Freundin und er sind geschockt und wissen nicht,was sie tun sollen. All ihre Sachen sind noch in dem Pkw. Wie es der glückliche Zufall will, fährt ein kurzes Stück hinter ihnen Gunter Brand, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Waltershausen: "Ich habe gesehen, dass aus dem Auto Öl tropfte. Das hat selbst schon gebrannt. Als das Auto stehen blieb, habe ich sofort angehalten". Zuerst überzeugt sich Brand, dass Jens Witzmann und seine Lebensgefährtin nicht verletzt sind. Als der vordere Teil des Wagens in Flammen steht, hilft er dabei, die Taschen und wichtige Dokumente aus dem Auto zu bergen. "Nur wegen seinem Einsatz haben wir jetzt noch alle wichtigen Unterlagen: Führerschein, Ausweis, Fahrzeugschein und EC-Karten – das alles wäre ohne unseren Helfer aus Thüringen verloren gewesen", sagt Jens Witzmann. Brand ruft auch den Rettungsdienst, der wenig später eintrifft. "Es war sehr beängstigend. Wir standen unter Schock. Die Reifen sind nacheinander explodiert. Die Airbags flogen mehrere Meter in die Höhe. Wir sind heilfroh, dass nicht Schlimmeres passiert ist und jemand da war, der uns helfen konnte", betont Witzmann.

Auto brennt bis aufs Blech aus

Das Auto brennt innerhalb kürzester Zeit bis auf das Blech aus. Die Feuerwehr muss an der angrenzenden Grünfläche einzelne Stellen löschen, auf die das Feuer übergesprungen war. Nachdem der Wagen gelöscht ist, steht Jens Witzmann mit seiner Lebensgefährtin vor einem weiteren Problem: "Wir wussten nicht, wie wir nach Hause kommen sollten. Aber auch da hat Herr Brand uns geholfen". Der Waltershäuser, selbst gerade auf dem Weg in die Heimat, nimmt beiden bis Gotha mit. "Von da haben wir ein Taxi genommen. Wir sind ihm sehr dankbar für seine Hilfe", so Jens Witzmann. Jetzt müsse er schauen, wie er möglichst günstig an einen fahrbaren Untersatz komme. Er ar­beitet bei einer Zeitarbeitsfirma in Eisenach und ist auf ein Auto angewiesen. Außerdem wohne seine Lebensgefährtin in Ohrdruf. Bei der Agentur für Arbeit habe er sich nach der Möglichkeit einer Unterstützung erkundigt. Dort könne man ihn nur im Falle der Arbeitslosigkeit helfen, hieß es. "Ohne Auto werde ich meine Arbeit nicht behalten können. Diese Woche habe ich noch Urlaub, aber bis Ende des Monats brauche ich ein Auto", sagt Witzmann.

Lena Dickgießer / 20.09.16 / TA